Imre Kertész Kolleg Jena

Politische Ideen in Rumänien zwischen den Weltkriegen

Graduate Seminar Summer Semester 2014

Dozenten: Dr. Joachim von Puttkamer, Dr. Wolfgang Dahmen

Mi. 12 Uhr, c.t.

07. April - 11. July 2014
Venue: Fürstengraben 13, Seminarraum des Historischen Instituts

Sollte sich Rumänien stärker an Frankreich oder an Deutschland orientieren? Rumänien war mit einem aus dem Hause Hohenzollern-Sigmaringen stammenden König an der Spitze des Staates im Ersten Weltkrieg zunächst neutral geblieben, dann aber an der Seite Frankreichs als Sieger aus dem Krieg hervorgegangen. Am Ziel der nationalen Einigung sah sich das Land zugleich als Frontstaat gegenüber dem nunmehr bolschewistischen Rußland. Die alte Debatte über das Verhältnis zu Europa überschnitt sich fortan mit scharfen weltanschaulichen Kontroversen, die sich bald auch gleichermaßen produktiv wie problematisch in der Philosophie, Soziologie und Belletristik auswirkten. Autoren wie Mircea Eliade, Emile Cioran, Eugène Ionesco und zuletzt Mihail Sebastian wurden schließlich weit über die Grenzen Rumäniens hinaus bekannt.

In dem interdisziplinären Seminar werden ausgewählte Schriften gelesen und in ihrem politischen und literarischen Kontext erschlossen. Rumänisch- und/oder Französischkenntnisse sind nicht erforderlich (aber hilfreich, wo vorhanden).